Bissendorf kooperiert beim AED-Konzept mit dem Landkreis Osnabrück
Bissendorf kooperiert beim AED-Konzept mit dem Landkreis Osnabrück.©Pixabay
Im Notfall können sie Leben retten: Automatisierte Externe Defibrillatoren, sogenannte AEDs. Sie sind die Geräte, an die Bürgerinnen und Bürger denken, wenn es um Defibrillatoren und Wiederbelebung im Allgemeinen geht. Der Landkreis Osnabrück plant mit den Rettungsdiensten in den Kommunen aktuell ein AED-Konzept. Im Zentrum dabei wird ein AED-Kataster stehen, in dem die Standorte der öffentlich zugänglichen Defibrillatoren verzeichnete sind.
Den Geräten kommt im Notfall eine besondere Bedeutung bei. Der AED führt den Anwender mit klaren Sprachansagen durch den gesamten Vorgang, sodass auch Menschen ohne medizinische Vorkenntnisse im Ernstfall schnell und richtig handeln können. In öffentlichen Einrichtungen, Bahnhöfen, Flughäfen oder Sporthallen sind AEDs mittlerweile häufig zu finden – oft gut sichtbar und leicht zugänglich. Die Anwendung eines AEDs in Kombination mit einer sofortigen Herz-Lungen-Wiederbelebung erhöht die Überlebenschance des Betroffenen deutlich.
In ein allgemein zugängliches Kataster oder das Einsatzleitsystem der Regionalleitstelle Osnabrück sind die meisten AEDs allerdings aus unterschiedlichen technischen und rechtlichen Gründen bisher nicht eingetragen. Dadurch ist nicht bekannt, wie viele Geräte es wirklich in der Region gibt. Der Landkreis rechnet hier mit deutlich höheren Zahlen als den bislang gemeldeten AEDs. Gleichzeitig ist aber auch davon auszugehen, dass die Zugänglichkeit der AEDs vielerorts durch eine Aufbewahrung in Gebäuden, die Zugangsbeschränkungen oder Öffnungszeiten unterliegen, eingeschränkt ist. Des Weiteren werden derzeit nicht alle Geräte regelmäßig überprüft.
Das neue AED-Konzept verfolgt daher als primäres Ziel die möglichst vollständige Erfassung der bereits vorhandenen AED-Geräte im Kreisgebiet in einem digitalen AED-Kataster, um eine solide Datengrundlage zu schaffen. Durch eine Integration des Katasters in die Systeme der Regionalleitstelle Osnabrück können Einsatzkräfte und Ersthelfende im Notfall schnell und gezielt auf relevante Informationen zugreifen. Diese Datenerhebung bildet die Grundlage für alle weiteren Schritte.
Deswegen bittet der Landkreis alle Besitzer eines AEDs, ihre Geräte mit dem am Ende des Textes zum Download verlinkten Dokument zu melden. Parallel dazu sucht der Landkreis „AED-Paten“. Sie sollen zur Umsetzung dieser Erfassung langfristig in den Kommunen etabliert werden und durch persönliches Engagement und örtlichen Bezug die Pfeiler des Konzeptes in den einzelnen Kommunen darstellen.
Für das Kataster will der Landkreis die Web-Plattform OpenAEDMap (https://openaedmap.org/de) nutzen und dann direkt mit der regionalen Leitstelle verbinden. OpenAEDMap ist eine interaktive, frei zugängliche Online-Karte, auf der öffentlich zugängliche AEDs weltweit verzeichnet sind. Ziel ist es, Menschen im Notfall schnell zu zeigen, wo sich der nächste verfügbare Defibrillator befindet.
Zu diesem Zweck ist in der Folge auch die Verknüpfung des AED-Katasters mit mobilen Ersthelfer-Apps, wie der Initiative Mobile Retter geplant. Neben der direkten Zuweisung von Ersthelfenden zum Alarmierungsfall werden dann weitere Ersthelfende über die App zum Standort des nächstgelegenen AEDs navigiert, um diesen schnellstmöglich als Hilfsmittel einsetzen zu können.
Das Netz der Mobilen Retter ist deutschlandweit in 50 verschiedene Regionen aufgeteilt. In der Region Osnabrück wird das 2015 initiierte System durch den Landkreis Osnabrück und die Stadt Osnabrück maßgeblich in Zusammenarbeit mit den Hilfsorganisationen und Feuerwehren getragen. Aktuell steht Bissendorf mit 86 Mobilen Rettern gut da. In Bissendorf bilden die Einsatzkräfte der Gemeindefeuerwehr Bissendorf und der Bereitschaft des DRK-Ortsvereins Bissendorf einen Großteil des auf Ehrenamt basierenden Systems.
Grundlegend kann jeder zum Netzwerk „Mobile Retter“ dazustoßen, der eine gewisse medizinische Qualifikation mitbringt und keine Scheu hat, Menschen anzufassen. Neben Personen aus dem so genannten Blaulicht-Milieu, wie Polizei, Feuerwehr, Ärzten und Rettungssanitätern, gehören auch Hebammen, Physiotherapeuten, Mitarbeiter aus der Alten- und Krankenpflege, betriebliche Ersthelfer und etliche Quereinsteiger dazu. Weitere Informationen zu den Mobilen Rettern gibt es unter https://www.mobile-retter.org/os
AED-Meldebogen des Landkreis Osnabrück: DOWNLOAD
