Flurbereinigung Bissendorf erfolgreich abgeschlossen

Veröffentlicht am: 25.11.2025
Autor: Gemeinde Bissendorf

Flurbereinigung Bissendorf - AbschlussveranstaltungMit dem Abschluss der Flurbereinigung Bissendorf endet ein Verfahren, das eine deutliche strukturelle und ökologische Aufwertung für die ländliche Region bedeutet. Foto: Gemeinde Bissendorf „Was lange währt, wird endlich gut", besagt ein altes Sprichwort. Dies trifft auch auf das vereinfachte Flurbereinigungsverfahren Bissendorf zu, das 2009 eingeleitet wurde.

Ziel des seinerzeit durch einen Arbeitskreis engagierter Landwirte angestoßenen Prozesses war es, zersplitterten und unwirtschaftlich geformten Grundbesitz zu ordnen und durch sinnvolle Zusammenlegung der Nutzflächen effizienter zu gestalten.

Manche Wegbereiter des langjährigen Verfahrens trafen sich am 20. November 2025 in der Gaststätte „Zum Kurrel“ in Nemden. Andere, darunter der Himberger Landwirt Heinrich Hermeyer, konnten den erfolgreichen Abschluss leider nicht mehr erleben.

In Kurzform wurden der Ablauf und die Ergebnisse des Verfahrens Vertretern des Vorstandes der Teilnehmergemeinschaft, Bürgermeister Guido Halfter und Christian Schwarz, Gemeinde Bissendorf und weiteren geladenen Gästen durch Frau Dr. Andrea Heikler vom Amt für regionale Landesentwicklung Weser-Ems (ArL) präsentiert.

In seiner Begrüßung hob Stefan Middendorf, Vorstandsvorsitzender der Teilnehmergemeinschaft Bissendorf, die gute Zusammenarbeit aller am Verfahren beteiligten Akteure hervor. Hierdurch konnte die Flurbereinigung Bissendorf im Einvernehmen mit 629 Beteiligten vorgenommen und ein wichtiger Beitrag zur Stärkung der ländlichen Infrastruktur und Zukunftsfähigkeit der Region geleistet werden.

Die vereinfachte Flurbereinigung Bissendorf in Zahlen

Flurbereinigung Bissendorf - alter StandDarstellung des alten Bestands vor dem Prozess der vereinfachten Flurbereinigung Bissendorf. Im Rahmen des Verfahrens wurden auf einer Fläche von 1807 Hektar circa 23 Kilometer Wirtschaftswege ausgebaut und verbessert (20,2 km in Bitumen und 3,1 km in Schotterbauweise). Durch die schwerpunktmäßige Anpassung der Tragfähigkeit an die gestiegenen Belastungen wurde eine nachhaltige Erschließung der landwirtschaftlichen Betriebe sichergestellt.

Das Volumen der Ausführungskosten betrug rund 3,59 Millionen Euro, von denen 1,08 Millionen Euro Eigenleistung von der Gemeinde Bissendorf und der Teilnehmergemeinschaft mit in den Prozess einflossen. 2,51 Millionen Euro (mehr als 70 Prozent der Kosten) wurden durch Zuschüsse von EU, Bund und Land Niedersachsen getragen.

Darüber hinaus konnten durch gezielte Flächenbereitstellung Landnutzungskonflikte entschärft werden. Nutzflächen wurden sinnvoll neu zugeschnitten sowie Flächen für Radwege und andere Planungen freigemacht, um die Verkehrssicherheit und die regionale Vernetzung zu optimieren – insbesondere im Bereich der Werscher- und Meller Straße.

Flurbereinigung Bissendorf - neuer StandSo präsentiert sich der Bestand nach dem erfolgreich abgeschlossenen Verfahren. Karten: Amt für regionale Landesentwicklung Weser-Ems Ein weiteres zentrales Anliegen des langjährigen Verfahrens war die Umsetzung von Natur- und Umweltschutzmaßnahmen. Darunter: Die Schaffung eines 1,35 Hektar großen Feuchtbiotops, ökologische Aufwertungen von Gewässerrandstreifen mit einer Gesamtlänge von circa 7,5 Kilometern sowie diverse weitere Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen, wie die Anlange von Blänken und Feldhecken für Artenvielfalt.

Andrea Heikler betonte, dass die Flurbereinigung Bissendorf eines der umfangreichsten Verfahren gewesen sei, das die ArL Weser-Ems-Geschäftsstelle Osnabrück vorbereitet und umgesetzt habe: „Umso erfreulicher ist es daher, dass mit allen Grundstückseigentümern einvernehmliche Regelungen gefunden werden konnten. Inzwischen ist auch das letzte Grundbuch berichtigt“.

Neben Andrea Heikler und Stephan Godemann vom ArL dankte auch Bürgermeister Guido Halfter im Namen von Rat und Verwaltung allen am Prozess Beteiligten für ihr langjähriges Engagement und die vertrauensvolle Zusammenarbeit. „Trotz eingangs vieler kritischer Einlassungen ist die Flurbereinigung Bissendorf letztendlich auf fruchtbaren Boden gefallen und lässt sich abschließend als gelungenes, vorzeigbares Beispiel bewerten.“

Fachlichen Ausführungen zur Bodenneuordnung, Erschließung und Konfliktlösung folgte ein geselliges Grünkohlessen, bei dem auch die ein oder andere Anekdote der vergangenen Jahre auf den Tisch kam. Nach einer Verfahrensdauer von 16 Jahren wird noch in diesem Jahr die Schlussfeststellung erlassen. Damit findet die Flurbereinigung Bissendorf ihren offiziellen Abschluss.