Bericht aus dem Schulausschuss
Am 1. September 2025 tagte der Schulausschuss im Bürgersaal des Rathauses. @Gemeinde Bissendorf
Unter dem Tagesordnungspunkt „Mitteilungen der Verwaltung“ konnte Bürgermeister Guido Halfter etwas Erfreuliches verkünden: Nachdem der Landkreis Osnabrück an den Grundschulen in Bissendorf und Schledehausen bereits seit längerem Stellen im Bereich der Schulsozialarbeit finanziert, sichert die Gemeinde Bissendorf ab Herbst dieses Jahres nun zehn solcher Stunden an der Grundschule Wissingen ab.
Neben Berichten der Schulleiterinnen und Schulleiter der Bissendorfer Schulen zur Entwicklung von Schülerzahlen, Klassenstärken und zum Kollegium, zu geplanten oder bereits durchgeführten Projekten, Sanierungsmaßnahmen oder zu Herausforderungen durch Hitze, Digitalisierung oder steigende Tendenzen zur Schulbegleitung, bestimmte die Einführung des schulischen Ganztags die öffentliche Sitzung:
Denn ab dem 1. August 2026 besteht für Eltern der vom Bundesgesetz vorgegebene Rechtsanspruch auf Ganztagsbetreuung für Grundschulkinder. Schrittweise eingeführt, gilt er ab 2029 für alle vier Jahrgangsstufen. Für die Umsetzung (Finanzierung, Räumlichkeiten, Personal) sind die Bundesländer, Landkreise und Kommunen zuständig und haben hierbei die Wahl zwischen drei möglichen Modellen: Dem Offenen Ganztag, dem Teilgebundenen Ganztag und dem Vollgebundenen Ganztag.
Stellvertretend für alle drei Bissendorfer Grundschulen stellte Björn Windmann, Rektor der Schule am Berg in Schledehausen, den gemeinsamen Fahrplan der örtlichen Grundschulen zur Umsetzung des Rechtsanspruches ab Schuljahr 2026/27 vor. Dieser sieht, jahrgangsweise aufwachsend, für die ersten und zweiten Klassen einen Offenen Ganztag und für die dritten und vierten Jahrgänge einen Teilgebundenen Ganztag vor.
Aktueller Fahrplan Ganztag: https://www.bissendorf.de/city_info/display/dokument/show.cfm?region_id=5&id=1673
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Insbesondere die in der Teilbindung verpflichtende Teilnahme an zwei Wochentagen stieß bei den anwesenden Eltern auf Kritik. Fazit der vorgebrachten Einwände: Ein Teil der Bissendorfer Elternschaft wünscht sich Wahlfreiheit anstelle einer tageweise vorgeschriebenen Anwesenheitspflicht. Sprich den Ganztag als offenes Angebot mit Mittagessen, Hausaufgabenbetreuung und AGs, so wie er an der Grundschule in Schledehausen bereits seit 2010 praktiziert wird.
Aus Sicht der Pädagogen bietet jedoch das Konzept einer Teilgebundenheit ab Jahrgang 3 mit beispielsweise zwei verpflichtenden Nachmittagen klare Vorteile. Zum Beispiel die Einbindung wichtiger Themen wie Medienbildung oder Verkehrserziehung, die im Vormittagsbereich oftmals nur schwer zu integrieren sind.
Die Qualität des Ganztags, sprich die Möglichkeit zur Beschulung anstelle einer reinen Betreuung, welche die Grundschüler besser auf die weiterführende Schule vorbereiten soll, spricht ebenso für das pädagogisch weiterentwickelte Konzept, wie der Wunsch Kooperationspartner einzubinden.
Die unterschiedlichen Aspekte und Argumente sind nun in den politischen Gremien weiter zu beraten, um zum Jahresende im Gemeinderat den erforderlichen Beschluss für den gemeindeweiten Einstieg in den schulischen Ganztag fassen zu können.
