Ab dem 1. Oktober 2025 für einen kostenlose Radonmesser bewerben
Ab dem 1. Oktober 2025 kann man sich für die Radonmessung in der Region Osnabrück anmelden.©NLWKN
Der NLWKN (Niedersächsischer Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz) Hildesheim startet im Oktober 2025 die fünfte Messkampagne in Niedersachsen zur Messung der Radon-Aktivitätskonzentrationen in Innenräumen. Er bietet dabei privaten Haushalten der Stadt und des Landkreises Osnabrück die kostenlose Möglichkeit, die individuelle Radonsituation im eigenen Wohnumfeld bestimmen zu lassen. „Wir freuen uns über die Kampagne und unterstützen sie gern“, sagt Fachdienstleiter Ingo Nagel. „Für die Bürgerinnen und Bürger ist das eine gute Möglichkeit, Informationen über die Situation bei ihnen vor Ort zu bekommen.“
Radon ist ein natürlich vorkommendes Edelgas, welches fortlaufend in unterschiedlichen Mengen überall im Untergrund entsteht. Durch die Bodenporen gelangt es in die Atmosphäre und verflüchtigt sich dort. Über undichte Stellen kann Radon jedoch in Gebäude eindringen und sich dort bei unzureichender Belüftung in der Raumluft ansammeln. Nach aktuellem Stand der Wissenschaft kann eine langfristige Einatmung von Radon in erhöhter Konzentration eine gesundheitsgefährdende Wirkung zeigen und erhöht das Risiko an Lungenkrebs zu erkranken. „Die Bissendorferinnen und Bissendorfer müssen sich allerdings keine Sorge machen“, stellt Nagel klar. Die Region gehöre nicht zu den stärker belasteten Landstrichen.
Da man Radon weder riechen, schmecken noch sehen kann, verschafft aber nur eine Radonmessung Gewissheit darüber, ob in einem Innenraum tatsächlich ein überdurchschnittlicher Radonwert vorliegt. Zu diesem Zweck veranlasst die niedersächsische Radonberatungsstelle des NLWKN regelmäßig Radon-Innenraummesskampagnen in Gemeinden oder Landkreisen. Das öffentliche Bewusstsein für Radon vor Ort soll damit gestärkt werden und Privathaushalte können sich für eine Teilnahme bewerben. Die kostenfreien, kleinen Messgeräte (sogenannte Exposimeter) werden den Teilnehmenden mit einer kurzen Anleitung zugesandt. Nach Beendigung der Messung (12 Monate) werden die zurückgesendeten Messgeräte ausgewertet. Alle Teilnehmenden erhalten ihre Ergebnisse zugeschickt und bei Bedarf Empfehlungen zu Schutzmaßnahmen.
Ein solcher Exposimeter misst die Radonkonzentration.©NLWKN
Die Auswahl des Untersuchungsgebietes für diese Messkampagne erfolgte nicht zufällig. Für Stadt und Landkreis Osnabrück liegen bislang kaum Messergebnisse vor und die Bevölkerungsdichte ist im landesweiten Vergleich im oberen Bereich einzuordnen. Zusätzlich lässt die Bodenbeschaffenheit im südlicheren Teil dieser Region höhere Radonwerte erwarten als in der norddeutschen Tiefebene. Durch die oberflächennahen Festgesteinsschollen des Osnabrücker Berglandes ist hier mit höheren Radonwerten zu rechnen. Bissendorf liegt zwischen den Bereichen. Umso interessanter sind die Messergebnisse.
Sollte sich herausstellen, dass in einzelnen Gebäuden die Konzentration erhöht ist, gibt es verschiedene einfache Maßnahmen, um die Belastung zu senken, wie beispielsweise regelmäßiges Lüften. Das ist nicht nur sehr einfach, sondern auch sehr effektiv! Aber auch die Abdichtung von Rissen oder Undichtigkeiten kann schnell Abhilfe schaffen. Aufwendigere Maßnahmen sind die Abdichtung des Kellerzugangs, eine mechanische Lüftung, der Einbau eines Radonbrunnens oder die Verlegung einer Radonschutzfolie. Vor der Umsetzung baulicher Maßnahmen ist aber eine Beratung durch Fachfirmen sinnvoll.
Finanziert werden diese Messkampagnen durch das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz (BMUV) mit der gesetzlich festgelegten Zielsetzung, das Thema Radon im Rahmen des Gesundheitsschutzes einer breiteren Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Zugleich werden wertvolle Daten für wissenschaftliche Studien über die bundesweite Radonsituation gewonnen.
Die Ergebnisse dieser Messungen werden durch den NLWKN anonymisiert ausgewertet und sind für die Einschätzung der Radonsituation in Niedersachsen sehr wertvoll.
Wer an der Messaktion teilnehmen und bei sich ein Messgerät aufstellen will, kann sich zwischen dem 1.10.2025 und dem 16.11.2025 bewerben. Weitere Informationen zu den Teilnahmebedingungen und die Möglichkeit zur Anmeldung finden Sie auf der Webseite des NLWKN: www.nlwkn.de/radonmessung oder telefonisch unter: 05121-509 313.
Den FLyer gibt es auch hier zum Download:
