Aus der Backfabrik wird eine moderne Wäscherei
Mitglieder des Rates der Gemeinde Bissendorf besuchten gemeinsam mit Verwaltungsmitarbeitern und Vertretern der Gemeindefeuerwehr den neuen Standort von Glosemeyer in Natbergen.
Das Plakat am Gebäude an der Mindener Straße zeigt es: In den Hallen der ehemaligen Backfabrik wird in Zukunft Wäsche gewaschen. Der Textilservice-Anbieter Glosemeyer aus Osnabrück wird in dem Gebäude in Natbergen einen weiteren Standort errichten. Am Dienstag, 29. April 2025, besuchten Mitglieder des Rates der Gemeinde Bissendorf gemeinsam mit Verwaltungsmitarbeitern und Vertretern der Gemeindefeuerwehr das Unternehmen an seinem zukünftigen Standort.
Glosemeyer Textilservice ist ein mittelständisches Familienunternehmen, das sich seit 1954 um die Vermietung und Pflege von Textilien kümmert. Zu den Kunden gehören Unternehmen und Einrichtungen aus Handel, Handwerk, Industrie, Hotellerie und Gastronomie sowie Krankenhäuser und Pflegeheime, wie Nicolas Glosemeyer berichtete.
In Natbergen sollen in Zukunft vor allem Textilien aus den Bereichen Hotellerie und Gastronomie gewaschen werden. Auf dem gut 40.000 Quadratmeter großen Grund gibt es mehr als 4.500 Quadratmeter Hallenfläche. In den Hallen wird Glosemeyer stark automatisierte Waschtechnik aufbauen, die in vielen Bereichen auf innovative Technik setzt.
Die eingehende Schmutzwäsche wird zunächst sortenrein sortiert. „Ein Frotteehandtuch ist anders zu behandeln als ein Bettbezug“, erklärt Christoph Glosemeyer. Die unterschiedlichen Wäschesäcke werden dann unter der Decke weiterbefördert. Dazu wurde bereits das Hallendach in Teilen angehoben und eine Grube im Inneren ausgehoben. Der Weg führt die Wäsche zur eigentlichen Waschstraße. Anders als bei privaten Waschmaschinen und Trocknern sind bei professionellen Waschstraßen die Maschinen in Reihe geschaltet. Für Bissendorf plant Glosemeyer eine 19-Kammer Waschstraße, die drei Kammern mehr beinhaltet als die aktuelle Anlage in Osnabrück.
Viel Raum für die neue Waschstraße in Natbergen.©Gemeinde Bissendorf
Die größere Anlage erlaubt es, noch effizienter zu arbeiten. „Wir können dadurch noch einmal etwa ein Drittel an Wasser und Energie einsparen“, sagt Ulrich Glosemeyer. Aber auch jetzt schon ist Glosemeyer mit einem Verbrauch von etwa vier Litern Frischwasser pro Kilogramm Wäsche deutlich effizienter als eine Haushaltswaschmaschine. Einen Schleudergang hat die Waschstraße allerdings nicht. Stattdessen wird bei Glosemeyer die Wäsche zunächst gepresst und dann in acht modernen Trocknern getrocknet.
In zwei Mangeln werden die Teile im Anschluss geglättet und anschließend zusammengelegt. Bei diesem Arbeitsschritt werden zum erstem Mal nach der Eingangssortierung wieder Menschen zum Einsatz kommen. Allerdings nicht überall: „Die Automatisierung macht auch in unserer Branche Fortschritte“, so Ulrich Glosemeyer. In Natbergen sollen zunächst zwei hochmoderne Roboter im Bereich der Frotteehandtücher eingesetzt werden und die Textilien zusammenlegen.
Ein Großteil der Textilien ist übrigens bereits mit RFID Chips ausgestattet. Das Unternehmen kann damit nicht nur die Stücke in der Wäscherei sortieren, sondern auch die Umlaufzahlen der einzelnen Teile kontrollieren.
Noch ist viel zu tun. Zum Jahresende soll die neue Glosemeyer-Waschstraße im Regelbetrieb sein.©Gemeinde Bissendorf
Aktuell wird in den Hallen alles für den Aufbau der Waschanlage vorbereitet. Anfang Juli sollen die ersten Maschinen kommen. Ab Oktober sind die ersten Testläufe geplant und wenn alles problemlos läuft, soll der Regelbetrieb Ende des Jahres starten. Zuerst werden dann etwa 40 Mitarbeiter im Ein-Schicht-Betrieb arbeiten.
Bereits jetzt sind bei Glosemeyer die nächsten Schritte am neuen Standort geplant. So soll auch auf der Halle in Natbergen eine Photovoltaikanlage installiert werden. Ziel ist es, wie in Osnabrück einen Großteil der benötigten Energie so nachhaltig wie möglich selbst zu erzeugen.